Aufarbeitung rechtsextremer Gewalt: Ausstellungsbesuch der 9g

Ein Blick auf die dunklen Kapitel der Hamburger Geschichte

In einer eindrucksvollen Exkursion erkundete die 9g die Ausstellung "Rechte-Gewalt in Hamburg seit 1945 bis heute" von Peter Helling im Hamburger Rathaus nach intensiver Vorbereitung im Projektunterricht.

Aktive Auseinandersetzung mit den Ausstellungsinhalten

Während des Besuchs lasen die Schülerinnen und Schüler die Informationen an den einzelnen Säulen und setzten sich intensiv mit den verschiedenen Jahresabschnitten auseinander. Sie betrachteten Schwarz-Weiß-Fotos und Infotexte, um ein umfassendes Verständnis für das Thema zu entwickeln. Die Klasse erhielt tiefe Einblicke in die erschreckenden Ereignisse, die die Ausstellung dokumentierte, und reflektierte über die Bedeutung und Folgen rechtsextremer Gewalt in der Stadt. Dabei verdeutlichte die Ausstellung das Ausmaß der Verharmlosung und des Schweigens der Gesellschaft gegenüber rechtsextremer Gewalt, identifizierte die Täter und gab einen historischen Kontext.

Erschreckende persönliche Geschichten

Was wir lesen, ist erschreckend. Persönliche Geschichten von Opfern wie Nguyrn Ngoc Chau, Do Anh Lan und Ibrahim Arslan berührten die Schüler besonders. Ibrahim Arslan überlebt als 7-Jähriger einen Brandanschlag in Mölln nur dadurch, weil er in nasse Tücher eingehüllt war. Seine Schwester, seine Cousine und seine Großmutter starben bei dem Anschlag durch rechte Gewalt. Als Täter werden alte Nazis und Geheimbünde aus alter Zeit genannt. In den 70er Jahren sind es junge Leute, die der extremen rechten Szene beitreten. Michael Kühnen baute eine Neonazi-Szene auf. 2001 folgte mit der Ermordung des Einzelhändlers Süleman Tasköprü in der Hamburger Schützenstraße der erste NSU Mord in Hamburg.

Reflexion nach dem Ausstellungsbesuch

Die Ausstellung "Rechte-Gewalt in Hamburg seit 1945 bis heute" hat uns tief bewegt. Es war ein bewegendes Ereignis, das unser Verständnis für die Dringlichkeit der Bekämpfung rechtsextremer Gewalt vertiefte und unsere Empathie für die Opfer stärkte.

Text: Nele Voigt (9g), lektoriert und überarbeitet durch die Redaktion.


Fotos: C. Supthut